Kleine Hindernis-Kunde

Was erwartet uns auf den Hindernisläufen dieser Welt?

Ich möchte einen kleinen Überblick über die Arten der Herausforderung und Hindernisse geben.

Letzter Trend im OCR Bereich ist die Erhöhung der Anzahl an Hindernissen gewesen, z. B. sind 2019 beim Tough Mudder NRW alle 25 (?) Hindernisse auf der 12 km Distanz untergebracht worden, während im Vorjahr noch eine längere Distanz überwunden werden musste, um in den Genuss aller Hindernisse zu kommen.

Also was gibts denn jetzt?

Die verschiedenen Veranstaltungen haben alle eine unterschiedliche Zusammensetzung von Hindernissen. Wir werfen einen Blick auf die Archetypen.

  1. Spielen im Dreck — Durch den Matsch kann man sich je nach Konsistenz und Tiefe auf verschiedene Arten hindurch bewegen. Oft fängt es mit einem oder mehreren flachen Gräben an, die erstmal nur mit Wasser gefüllt werden, welches dann mit steigender Teilnehmerzahl schlammiger und schlammiger wird. Im Verlauf des Rennens kommen dann Hindernisse hinzu, die tiefer werden und den Teilnehmern den Matsch bis zur Brust oder je nach Größe auch bis zum Kinn stehen lassen (hier nicht den Kopf hängen lassen…). Meistens muss dann irgendwann unter Stacheldraht durch den Matsch gekrochen werden (keine Bange, dieser hängt in der Regel so hoch, dass sich die wenigsten verletzen).
  2. Körperkraft — Tragen, ziehen, stemmen, Erklimmen. Da hilft nur entsprechend zu trainieren. Manchmal sind es Sandeimer oder -säcke, manchmal Schlitten, manchmal Reifen. Und eigentlich immer sind Kletterpartien mit dabei, sei es Hangeln (infinite Monkey Bars beim Mud Masters), Wände unterschiedlicher Höhe, Seilklettern oder Bouldern. Hier ist es teilweise von Nöten, kurzzeitig ein Mehrfaches sein Körpergewichts halten zu können, da durch die Bewegung dynamische Kräfte zusätzlich zur eigenen Gewichtskraft wirken. Training! Wer 10 s an einer Hand hängen kann, sollte die meisten Hindernisse schaffen.
  3. Koordination & Balance — Klettern erfordert neben Kraft Koordination. Daneben gibt es Hindernisse, die neben Laufen/Atmen auch koordiniertes Springen/Greifen erfordern, es gibt Schwebebalken, Strickleitern, Pyramiden, Instable Islands (bei Xletix) oder das ikonische Speerwerfen beim Spartan Race.
  4. Teamwork — Einige Hindernisse können schlichtweg nicht alleine überwunden werden, seien es die hohen Quarterpipes, deren obere Kante nur die Ausnahmeatlethen greifen können oder Pyramiden (Xletix), deren erste Griffkante nur von den Schultern eines sehr großen Teammitglieds erreicht werden kann (oder eben gestapelte kleinere Mitstreiter)
  5. Überwinde Deine Ängste — Hierbei stehen Körperkraft, Koordination und Teamwork hinten an, man muss hier verschiedene Phobien überwinden. Dies können z. B. Höhenangst (Mudderhorn beim Tough Mudder), Angst vor Enge oder Dreck/Keimen (Mud…), Wasser, Kälte, Kontrollverlust (Exexcutitioner beim Mud Masters) sein — für viele kein Problem, aber wenn man betroffen ist… Natürlich kann das Team Unterstützung bieten, aber die Überwindung liegt bei jedem selbst.
  6. Wasser — Wasserhindernisse in verschiedenen Größen und Ausprägungen erwarten euch. Fängt klein an mit Flächen Gräben mit dreckigem Wasser, geht weiter über tiefere solcher Gräben, Rutschen ins kühle Nass, weiter über fiese Eiswasser-Hindernisse und gipfelt in der Durchqueren von (vorzugsweise) kühlen (Gebirgs-)Flüssen. Ihr solltet also schwimmen können.

Viele Hindernisse bedienen natürlich mehr als einen der 6 Aspekte, so muss man für die meisten Kletterpartien eben seine Höhenangst überwinden und gleichzeitig Kraft und Koordination aufbringen.

Der Umgang mit Verweigerern ist unterschiedlich. In den meisten Amateurformaten darf jeder Teilnehmer entscheiden, ob er/sie die Herausforderung annimmt oder ein Hindernis auslässt. Andere bestrafen „Versagen“ mit Burpees oder anderen kräftezehrenden Tätigkeiten. Das kann sich natürlich auf die Performance beim nächsten Hindernis auswirken…