Kurz gesagt: Matschläufe, Hindernisläufe, Obstacle Course Racing (OCR) ist Laufen für alle, die gerne Laufen, sich dabei aber schnell langweilen.
Häh?
Na ganz einfach, man läuft also eine Strecke, sagen wir 10 km, nur nicht stumpf geradeaus, sondern über Stock und Stein, durch Matsch, Schlamm, über Mauern, unter Stacheldraht hindurch und über/unter/durch viele andere Hindernisse. Das macht das Ganze abwechslungsreich und interessant. Und laufen tut man auch!
Aha. Und wozu das Ganze?
Tja…
Also?
Ich weiß nicht, was andere treibt (vielleicht mache ich mal eine Umfrage?). Ich habe das zunächst als Trainigsziel gesehen. Ich habe lange Zeit keinerlei Sport getrieben war dann irgendwann nach dem Wiederbeginn bei der Zielsetzung „Tough Mudder“ angekommen. Dann habe ich festgestellt: geil, macht Laune… und ist derbe anstrengend. Ich habe mein Training darauf ausgerichtet, den Lauf souverän zu absolvieren.
Und?
Ich habe mich mit verschiedenen Arten von Fitness und Training beschäftigt, schnell habe ich festgestellt, dass für den Anfang eine Kombination von Lauftraining und Bodyweight Training (also Training mit dem eigenen Körpergewicht) schnelle Erfolge bringt. Beim zweiten Tough Mudder war ich dann auch besser unterwegs. Zeit wurde nicht gemessen — das ist bei den meisten Veranstaltungen auch die Regel — aber ich kam schmerzfrei ins Ziel und dachte nur so: schon zu Ende?
Ja, gut, Fitness ist wichtig. Aber nochmals: Wozu das Ganze?
Ja, gut. Also erstmal als übergeordnete Motivation, im Training zu bleiben. In diesem Fall ist die Belohnung jeder Lauf.
Wie in aller Welt kann das Belohnung sein? Mir müsste man sehr viel Geld bieten, um so was zu machen.
Wenn man selber keine gute Antwort kennt, lässt man Andere für sich sprechen, also zwei Zitate zum Thema:
„Ok? … ach komm, wir sind zu jung, um vernünftig zu sein, machen wir’s!“
Ein guter Freund, nach seinem Interesse am Tough Mudder gefragt.
„You‘ll know at the finish line.“
Motto des Spartan Race.
Und die beiden Zitate geben das Ganze gut wieder. Zunächst Neugier auf etwas, das irgendwie bekloppt klingt. Ja, dafür muss man irgendwie offen sein. Und dann hat man Blut geleckt, die Herausforderung geschafft, wird vom Körper mit Adrenalin, Endorphinen und Serotonin belohnt, will mehr. „An der Ziellinie wirst du es wissen.“
Ok, ich bekomme eine Ahnung…
Und da ist dann noch die Kameradschaft.
Klingt immer mehr nach Bundeswehr (quälen, Matsch, Kameradschaft), Du hast doch damals verweigert?
Das tut nichts zur Sache. Nennen wir es doch ‚Zusammenhalt’. Ist einfach geil, wenn du mit guten Freunden und wildfremden Menschen zusammen Hindernisse überwindest und von anderen Wildfremden einfach aus Respekt angefeuert wirst…
Irgendwie ist das auch oft so ein bisschen Festival-Stimmung vor Ort.
Und wir dürfen nicht vergessen, am Ende gibts T-Shirts, die man nirgends kaufen kann und ein gratis Bier 🍺…
🤦🏼♂️ Gut, damit dürfte dann alles gesagt sein.
Das Interview mit Nils führte Nils