3 kleine Schweinchen, Muddiest Lauf Ever, Matsch Fun,… die Liste möglicher Überschriften ist lang.
Wie jetzt?
Ich war mal wieder im Matsch… Zum Saisonstart habe ich mich zwei anderen Schweinchen aus dem Team Grimy Cluster [Hart-wie-Sau] angeschlossen und wir sind auf auf die Warrior-Distanz beim Strong Viking in Wijchen gestartet. Das Wappentier von Grimy Cluster ist passenderweise ein Wildschwein…3 kleine Schweinchen.
Es hatte auf dem Gelände anscheinend die gesamte letzte Woche durch geregnet, was in Kombination mit zum Teil sehr lehmigem Boden zum krassesten Matsch geführt hat, den ich bisher unter den Füßen hatte.

Der Veranstalter wollte sich anscheinend auch nicht lumpen lassen und hat extra viele und lange Hindernisse aufgebaut, die einfach nur aus Matsch bestanden (Gräben / Hügel / Matsch-Strecke).

Gefühlt haben wir zusammen ca. 1 h für 3 Matschhindernisse gebraucht, mitunter knietiefer, richtig schwerer Lehm, der uns da in dicken Brocken an den Füßen hing. Was vermutlich morgens sogar noch halbwegs passierbar war, war mittags schon derbe durchgewühlt und ich will gar nicht wissen, wie das für die letzten Startwellen war. Soviel zu Muddiest Lauf Ever.
Das Versprechen Mud Edition hat Strong Viking auch wirklich voll eingelöst, technische und auf Kraft ausgelegte Hindernisse gab es eher wenige, „Speer“werfen, Hammerbanger und ein paar zum Hangeln. Alles was mit hangeln zu tun hatte, war nur noch für Pros machbar, Du bist im Grunde durchgehend mit matschigen Händen unterwegs gewesen und es war alles, woran man sich festhalten sollte, bereits von den Vorläufern mit Matsch besudelt, kurz gesagt: glitschig ohne Ende und kaum eine Chance, sich zu halten.
Ok, eine recht lange Einleitung bis hierhin. Erzähl mal was zur Anfahrt und Orga.
Ja… Anfahrt war im Grund unproblematisch, das Gelände ist ein Naherholungsgebiet am Rande von Nimwegen (NL) und gut mit dem Auto zu erreichen. Bis zum finalen Parkplatz hat’s sich dann etwas gezogen, einfach weil die Veranstaltung richtig groß war (mich würde interessieren, wie viele Teilnehmer insgesamt). Man sollte ca. 30 min früher als geplant an der Adresse ankommen, um nicht in Zeitnot zu kommen (SV empfiehlt insgesamt 1,5 h vor der Startzeit anzupeilen, das passt wohl ganz gut). Ausschilderung war vorhanden, Parkeinweisung und Parkticketkauf vor Ort ging problemlos. Vom Parkplatz zur Registrierung waren es nochmal ca. 10 min zu Fuß (die sind in der Rechnung mit den 30 min vor Planung aber enthalten). Die Registrierung gestaltete sich problemlos und bei mir ohne Wartezeit. Auf dem Gelände sind wie üblich Umkleiden, Gepäckaufbewahrung und Fressbuden sowie einige weitere Zelte für z. B. Souvenirs.
Und dann ging’s an den Start?
Jepp. Ich hab noch kurz auf die beiden anderen Schweinchen gewartet, nach dem Treffen hieß es Taschen abgeben, noch kurz schnacken und dann ins „Warm-Up“. Ich hab zuletzt gelesen, dass das Warm-Up bei Strong Viking etwas sehr dürftig ausfällt… Ja, war während Covid so. Diesmal aber völlig in Ordnung, nicht zu kurz und nicht zu lang.
Viking-Schwur hinterher und ab über die Valhalla Walls auf die Strecke.
Dann erzähl mal was zum Lauf selbst!
Die Strecke führte (fast ohne Steigungen) um einige Seen herum, die sehr willkommen waren, um unterwegs wenigstens den gröbsten Dreck mal loszuwerden. Der Untergrund war zum Teil sandig, überwiegend Erde/Matsch und teilweise befestigt (Betonplatten/Asphalt), letzteres aber zum Glück nur ca. 10-15% der Gesamtstrecke. Dazu gabs es noch einige Wasserpassagen (nie über Hüfttiefe, meist eher etwas über knietief).

Quelle: Garmin Connect.
Es gab auf der Strecke so wie keinen Stau, auch nicht an Hindernissen, nur selten musste man ein paar Minuten Geduld mitbringen.
Es waren ja viele Schlammhindernisse am Start…
Ja, es waren einige und es waren die, die richtig Kraft gekostet haben. Die Matschgräben waren teilweise nur mit Hilfe zu schaffen, weil man schlicht die schweren Füße nicht hoch genug bekommen hat, um den nächsten Absatz zu erklimmen; hochstützen ging mit den schweren Klumpfüßen auch nicht. Aber: man hilft sich ja gerne.
Was gabs denn noch so?
Also die üblichen Viking-Hindernisse „Carry the shield“, Speerwurf und Hammer Banger natürlich. Dann einiges zum Kriechen, Storm the Castle (Die Halfpipe zum hochrechnen, die fast keiner wegen des ganzen Matsches an den Netzen, die man greifen musste und beim Anlaufbereich geschafft hat) und einige Kletterhindernisse. Bei einem davon hatte ich echt Manschetten: Es ging darum, über eine „Lücke“ auf eine 45° schräge Platte zu springen und beim Sprung musste man oben eine Stange greifen. War im Nachhinein deutlich einfacher, als ich dachte, hat mich aber echt Überwindung gekostet. Nicht nur mich. Krass fand ich auch den Carry, der schätzungsweise gut 800 m lang war. Zum Glück mit Kette, die halbwegs komot auf den Schultern liegt und nicht mit Eimer, der mit jedem Meter die Arme länger werden lässt, aber die Länge und der immer noch matschige Untergrund haben das durchaus fordernd gemacht. Kurz zuvor gabs einen Carry, bei dem man einen 20 kg Medizinball aus dem Matsch rausbekommen, ihn ca. 10 m tragen, über eine Stange in Brusthöhe werfen und dann wieder aufnehmen und zurücktragen musste.
Dann wie oben schon erwähnt noch einige Hangelhindernisse, die mit den matschigen Händen kaum zu machen waren.
Klingt abwechslungsreich.
Und das wars durchaus. Insgesamt wie beschrieben sehr anstrengend, fast 4 h hab ich glaub ich für „13“ km noch nie gebraucht. Gut, waren am Ende auch wieder fast 15 km auf der Uhr, bei SV ists meistens etwas mehr. Mit dem ganzen Matsch war ich am Ende dann ziemlich fertig, die kühlen Temperaturen und der Wind haben ihren Teil sicher auch dazu beigetragen, es war auf dem letzen Kilometer doch eine ziemliche Qual.
Dein Fazit?
Gerne wieder! Eine schöne Gegend, super gute Schweinchen und eine anspruchsvolle Strecke. Und eine Bitte an Strong Viking.
Welche?
Lasst doch bitte bei so viel Matsche diese Hangelhindernisse weg oder platziert die so, dass man eine Chance hat, mit trockenen Händen dort anzukommen; da absehbar jedesmal runterzufallen, ist irgendwie frustrierend.