Einen festen Platz in meinem Kalender hat inzwischen der Mud Masters in Weeze. Ihr fragt warum? Ganz einfach, immer wieder geil und (von meinem Wohnort Essen aus) gut erreichbar.
Wir waren diesmal zu fünft beim Matschlauf unterwegs, mit zwei Neulingen, die sich beide tapfer geschlagen haben. Die Bedingungen für das ˋerste Mal´ waren fordernd, der frühe Herbsteinbruch hat zwar noch erträgliche Temperaturen mitgebracht, aber leider auch viel und anhaltenden Regen. Wurde am Ende doch etwas kalt 🥶
Ja so was! Premiere von Xletix Kids an der Duisburger Regattabahn fast bei mir vor der Haustür und ich bin mit meiner kleinen Mudderin dabei. Da hatte Xletix wohl den richtigen Riecher, das Ding war direkt ausverkauft. Eigentlich sollte das ja schon letztes Jahr stattfinden, aber 🦠 wie sagt man? Das ist Geschichte.
Erstmal die Fakten bitte!
Also die Kids wurden nicht geschont, es gab zwar zwei Distanzen (2 und 5 km) mit 14 bzw. 22 Hindernissen, die denen für Erwachsene nicht groß nachstanden. Die wurden zwar alle für die Größe der Kids angepasst und es stand wie sonst bei Xletix jedem frei, ein Hindernis zu nehmen oder zu umgehen, aber ansonsten: kaltes Wasser, Matsch, Klettern, Hangeln… alles da. Zum Laufen war das gut, flaches Gelände zum Teil asphaltiert und der Rest Schotterwege, kein Sand oder lehmiger Boden.
Wow, Hammer! Wir sind gut gelaunt zu dritt Sonntag morgens hingefahren und mit dem breitem Grinsen der Vorfreude angekommen. Dann gleich die schönsten Hindernisse gesehen, guten Parkplatz erwischt und dann nix wie zum Corona-3G-Nachweis und zur Registrierung, Band um, Tasche wegbringen, noch etwas Atmosphäre schnuppern und ab zum Start, Schlager ‚genießen‘.
Veranstaltungsgelände
Wir sind in Startgruppe ‚Flies‘ um 10:50 gestartet (Falls von Mud Masters dies einer liest: Bitte findet doch einen anderen Namen, ‚Flies‘ ist irgendwie komisch, wir nehmen deshalb auch nächstes Jahr Gorillas, 20 min später 🙂
Gelände vor dem Lauf. Bildquelle: Mud Masters Facebook
Und dann gings los?
Ja, wir haben uns noch das Prozedere der Startergruppe vor uns angesehen, sahen die 10:30 Maschine von Rhyanair sehr nahe landen und wurden dann für die Gruppen ‚Flies‘ und ‚Fuchsia‘ (Parallel im Rahmen der Family Edition gestartet) reingerufen. Dann etwas Musik und ein für meine Begriffe sehr kurz gehaltenes Aufwärmprogramm und ab gings in kleinen Gruppen (bis 10 Leute) in kurzen Abständen auf die Strecke. Deutliche Verbesserung zu 2019 war, das die sinnfreie Hürde direkt nach dem Start abgeschafft wurde, hier hatte es sich vormals sehr geknubbelt.
12 km-Strecke beim Mud Masters Weeze 2021. Die Zahlen zeigen Positionen von Hindernissen an. Für den Verlauf der 6 km Strecke einfach die 15 zur 29 verbinden. Mit freundlicher Genehmigung von Garmin.
Wie war die Strecke?
Ja, also die Strecke war zunächst komplett anders geführt, als 2019. Es gab tatsächlich ein paar Höhenmeter, laut meiner Uhr insgesamt 100 m, für den Niederrhein beachtlich :-). Es ging hauptsächlich über halbwegs festen Erdboden und lockeren fast weißen Sand (im Bild oben die hellen Bereiche), da kam fast Urlaubsfeeling auf. Wir mussten nur wenig auf Asphalt laufen, ich schätze weit unter einem Kilometer. Insgesamt zeigte meine Uhr am Ende 13,2 km Distanz an, also etwas mehr, als die offiziellen 12 km. Die Strecke war fast überall breit genug, um gut überholen zu können. Am Ende waren noch auf der Strecke Duschen vorhanden (diese wären nach dem Ziel besser aufgehoben). Insgesamt waren wir netto entspannt 2 Stunden und etwa 40 Minuten unterwegs.
Und das wichtigste: Wie waren die Hindernisse?
Ohhhhh, ja. Wie fange ich an… Grundsätzlich waren wenige körperlich anstrengende Hindernisse dabei, nichts was so richtig die Kräfte zehrte. Einmal Sandsack tragen (Schätze etwa 10 kg), einmal ein Teammitglied, einmal Schubkarre mit einem Teammitglied und dann dieses Four Wheel Drive.
Mein Highlight waren ganz klar die lange Wasserrutsche und der Executitioner, bei dem man oberhalb eines Wasserlochs auf einer Plattform steht, die dann plötzlich nach unten klappt, was für ein Kick!
Ansonsten gab es Schlammlöcher, Kriech- und Kletterhindernisse aber überwiegend eher einfach. Das einzige, was mir richtig wehtat, waren die Neverending Monkeybars, da hab ich mir die Hände aufgerieben. Vorher zu wenig Hornhaut antrainiert.
Beim Sizzler hab ich die Pussy Lane genommen, weil ich einfach nicht auf Elektroschocks stehe (jaja, ich hör schon mimimi).
Insgesamt habe ich 29 Hindernisse gezählt, siehe Karte oben, offiziell sollten es 23 sein, ich habe wohl ein paar Steigungen mit Seilen hinzugezählt.
Alles super organisiert, Infos vor dem Start kamen rechtzeitig per Email, die Anfahrt war problemlos (gut ausgeschildert), Toilettenhäuschen mit Handwaschmöglichkeit vor dem Gelände, 3G-Nachweis ging schnell, Registrierung auch. Taschenabgabe War einfach zu finden und der Start auch. Die Musik, die gespielt wird, mag man halt oder nicht (Pop/Schlager). Ich fand das Aufwärmen etwas zu kurz.
Wetter: Perfekt, sonnig, aber nicht zu intensiv und genau richtig temperiert (bei Weitem nicht so kühl und windig wie 2019).
Fazit?
Naja, ich sach ma so: Die Tickets für 2022 haben wir direkt gekauft, muss ich mehr sagen? Super Veranstaltung, vielleicht eine Spur zu einfache Hindernisse. Falls von Mud Masters dies einer liest: vielleicht könntet Ihr den Schwierigkeitsgrad der Hindernisse variabel gestalten, dass sich jeder seine Herausforderung aussuchen kann, so wie bei den Neverending Monkeybars?
Kurz nach dem Mud Masters ging’s nach Warstein zum Viking – wie war’s?
Hmmm… ich war ehrlich gesagt enttäuscht, meine Erwartungen wurden nicht erfüllt. Aber der Reihe nach…
Ok, wie war die Strecke?
Strecke Strong Viking Warstein (Warrior-Distanz). Mit freundlicher Genehmigung von Garmin Connect.
Die Strecke war an sich wieder ganz gut gewählt, vom Gelände der Warsteiner Brauerei ging es direkt los über ein paar Matschgräben und Kletterseile dann eine Skipiste hoch und durch den Wald, über Wiesen, Felder und Straßen bis in einen Steinbruch, zum Teil mit sehr netter Aussicht.
Höhenprofil der Warrior-Strecke. Mit freundlicher Genehmigung von Garmin Connect.
Insgesamt waren auf knapp 14 km ca. 370 Höhenmeter überwunden, dafür habe ich locker laufend gut 2 Stunden benötigt, trotz eingeschränkter Fitness 💪 dieses Jahr.
Wenn die Strecke gut war, wo lag dann das Problem?
Ja, gute Frage. Zum Einen hat mich gestört, dass ich ganz alleine starten musste (nein, stimmt nicht ganz, ich hätte auf andere Gruppen warten können und dafür, dass mein Kamerad aus Köln verletzungsbedingt ausgefallen ist, kann auch niemand was). Aber man hat ja noch was Anderes vor… Was auch fehlte, war das Einheizen und Aufwärmen vor dem Lauf, es kam überwiegend nur ein paar ‚Oorahs‘ vom Band und für einzelne Teilnehmer wie mich ließ sich keiner der Einheizer herab, tätig zu werden. Das, zusammen mit dem Verzicht auf Startwellen war das erste, was fehlte.
Das war bestimmt Teil des Hygienekonzepts, oder?
Vermutlich, aber aus meiner Sicht eher sinnfrei 🤔… es war draußen, da kann man schon mal Menschen in Gruppen ohne großes Risiko zusammentreffen lassen, zudem eh 3G galt (was gut kontrolliert wurde, dafür Daumen hoch 👍). Am Ziel hat Abstand auch keinen mehr interessiert (wie auch bei der Taschenabgabe und im ‚Toiletten‘-Bereich. Sehr schade ☹️ , dass der gemeinsame Start da entfallen ist.
Und weiter?
Ich war sehr enttäuscht 😞 von den Hindernissen, von denen viele den Namen wohl erst dann verdienen, wenn man den Iron Viking läuft und da schon völlig KO vorsteht…
Ein bisschen einfaches Klettern, mal was tragen, mal kriechen, hangeln; die Highlights aus 2019 fehlten. Und am Ende fehlten dann auch noch die Valhalla-Walls, also ehrlich…
Auf der Strecke habe ich wirklich nur wenige Leute getroffen, ich überhole sonst immer genügend andere Teilnehmer und werde natürlich auch (von etwas wenigeren) selbst überholt, aber hier? Streckenweise kein Mensch zu sehen.
Insgesamt kam so bei mir keine Stimmung auf. Auch sonst habe wenig Anzeichen für Spaß bei anderen wahrgenommen. Ich schätze, mit dem richtigen Team wäre es vielleicht OK gewesen, der eine oder andere schrieb etwas in den sozialen Netzwerken in die Richtung…
Und das letzte Haar in der Suppe: mein Bändchen aus 2019 galt nicht mehr in Sachen Viking Legends; OK, war nur eine Teilnahme bei mir bisher, wenn das mehr gewesen wären, hätte ich mich da ziemlich drüber geärgert. Ist halt, wenn SV mit diesen sinnfreien Virtual Editions Kohle machen will (ja, ich weiß, dass die auch ihre laufenden Kosten haben…) und dafür das alte Punktesystem über den Haufen wirft.
Ich werde mir für nächstes Jahr mal eine andere Edition raussuchen, mal sehen, ob wieder Fürstenau oder Wächtersbach kommen? Auf Warstein verzichten ich werde.
Und falls jemand von Strong Viking dies liest: bitte macht nächstes Jahr wieder richtige Startgruppen, das Gemeinschaftserlebnis macht so viel von so einem Lauf aus!
13 km Soloausritt zum Saisonfinale Ende September — wie wars?
Da gibts viel zu zu sagen — wo fange ich an…
Es war kühl (16 Grad Celsius) regnerisch (na gut Niesel ab und an) und windig. Frühere und spätere Starter sowie Iron- und Ultra-Viking Teilnehmer haben vermutlich tatsächlich mehr Regen abbekommen als ich, zumindest, wenn die Schauer, die ich im Auto auf der An- und Abreise mitbekommen habe, in Warstein auch runtergekommen sind.
Aufwärmen und Anheizen habe ich als locker – und etwas chaotisch – empfunden. Es war bei jeder Startergruppe, bei der ich es erlebt habe, anders.
Da hier auch die Unterweisung bzgl. Sicherheit auf der Strecke im Rahmen des Aufwärmens und Anheizens stattfindet (bei uns, Startgruppe Thor, 12:40: hätte sollen…) sollte man mehr Wert darauf legen, dass alle die gleichen wichtigen Infos erhalten.
Fun-fact: der MC fragte jede Startgruppe, woher die Teilnehmer kommen. Jemand antwortete tatsächlich mit: Valhalla, Asgard 😆. Geile Antwort!
Aufwärmtraining — bei 16 Grad Celsius und kurz nach einem Regenschauer gut investierte Zeit.
Zudem: dies war der erste Strong Viking an dieser Location, wie auch mein erster Strong Viking überhaupt — gleichzeitig war es auch mein erster Soloausritt (im Sinne von: ohne Bros laufen).
Super! Bisher der Lauf, der mir am meisten Freude bereitet hat. Die tolle Strecke nahe Arnsberg war mit mehr Hindernissen angereichert, großartige Stimmung unter allen Beteiligten und perfektes Wetter. Schwesterherz und ich waren etwa 3 Stunden und 8 min auf der gut 11 km langen Strecke, dabei etwa 1 Stunde 57 min reine Laufzeit. Der Rest war Wartezeit, speziell am ‚Leap of Faith‘ (Im Sprung in Netz/Seil greifen, hochklettern und auf die andere Seite eines Grabens hangeln) hatte es länger gedauert.
Strecke Tough Mudder Arnsberg 2019. Hindernisse: siehe unten! Quelle: Garmin Connect. Mit freundlicher Genehmigung von Garmin Deutschland.